Marschallbrücke Berlin-Mitte

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Marschallbrücke Berlin-Mitte, Bild 1 Marschallbrücke Berlin-Mitte, Bild 2

Marschallbrücke Berlin-Mitte



Die 1882 fertiggestellte Marschallbrücke war mit drei Bogenöffnungen ein typisches Beispiel der vorindustriellen Zeit und vor ihrer Rekonstruktion das letzte noch existierende dieser Bauart. Mit dem Wettbewerb von 1995 suchte man nach Lösungen, das historische nördliche Brückenfeld zu erhalten und gleichzeitig eine notwendige größere Durchfahrtsöffnung für die Schifffahrt herzustellen. Hieraus ergab sich die Forderung nach dem Erhalt der alten Konstruktionsteile sowie nach einer zeitgemäßen Erweiterung der Brücke.

Architekt und Tragwerksplaner verfolgten ein Entwurfskonzept mit vier zentralen Themen: Zerlegung der Gesamtbrücke in drei Brücken, Erfahrbarkeit eines historischen Zusammenhangs im Stadtbild, Ablesbarkeit der Tragwirkung und Dialog Alt – Neu.

Es entstand eine zentrale Straßenbrücke mit sehr niedriger Konstruktionshöhe, flankiert von zwei beidseitig angeordneten Gehwegbrücken. Gehweg- und Straßenbrücken sind im Überbau vollständig getrennt, was sich vorteilhaft auf das dynamische Verhalten auswirkt. Die Straßenbrücke aus Verbundfertigteilträgern stellt ein schlichtes Balkentragwerk dar, das allenfalls in der ruhigen und gleichförmigen Untersicht wahrzunehmen ist. Die äußeren Gehwegbrücken aus Stahl mit sichtbaren Unterspannungen und Rahmenschwertern an den Widerlagern bilden dazu den Gegenpol.


Bauherr:Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Architekt:ARGE Prof. Benedict Tonon und PICHLER Ingenieure GmbH
Fertigstellung:2001

Leistungen PICHLER Ingenieure GmbH:
  • Tragwerksplanung Leistungsphasen 2, 3, 6 HOAI

Auszeichnungen / Preise:
Wettbewerb 1. Preis

Bilder:
Werner Huthmacher Photography